Zwangsstörungen betreffen die ganze Familie
Angehörige und Freunde fühlen sich in ihrer Rolle dem Betroffenen gegenüber äusserst macht-und hilflos. Sie können sich das aus ihrer Sicht vollkommen übertriebene Verhalten nicht erklären und befürchten, dass der Betroffene langsam verrückt wird. Gerade Familienmitglieder werden zudem oft in die Zwangshandlungen mit eingebunden. Sie müssen sich beispielsweise immer wieder aufwändigen Säuberungsritualen etc. unterziehen, oder ständig rückversichern, dass die Haustür auch wirklich abgeschlossen wurde.
Obwohl dadurch die Zwangshandlungen nachlassen können, bessert sich die Situation nur scheinbar: Der Betroffene lernt dadurch nicht sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen und diese auszuhalten!
Viele Angehörige fühlen sich vermeintlich schuldig an der Entstehung der Zwangserkrankung. Dies ist ganz klar nicht der Fall. Die aktuelle Forschung zeigt, dass zwischenmenschliche Faktoren nicht als ursächlich für die Entstehung von Zwängen betrachtet werden können. Angehörige können jedoch den Betroffenen bei der Überwindung der Zwänge sinnvoll unterstützen.